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Soziale Mietverwaltung - ein Schlüsselinstrument für die Mobilisierung von leerstehenden Wohnungen!
Im Jahr 2022 wurden 1.177 Wohnungen zu bezahlbaren Preisen von Privateigentümern an Vertragspartner des Ministeriums für Wohnungsbau vermietet, um sie Mietern in Notsituationen zur Verfügung zu stellen. Somit stieg die Zahl der leerstehenden Wohnungen, die durch das Instrument der "sozialen Mietverwaltung" mobilisiert wurden, innerhalb eines Jahres um 10 %. Um mehr Eigentümer dazu zu bewegen, sich durch "soziale Mietverwaltung" zu engagieren, ist eine Erhöhung der Steuerbefreiung von 50 auf 75% der Nettomieteinnahmen geplant. Auf einer Pressekonferenz am 27. März 2023 stellte der Minister für Wohnungsbau Henri Kox die Bilanz des Jahres 2022 der "sozialen Mietverwaltung" vor. Im Anschluss an die Veranstaltung unterzeichneten der Minister und die 39 Partner des Ministeriums die Vereinbarungen.
Das Konzept der "sozialen Mietverwaltung"
Um gegen die soziale Ausgrenzung im Wohnungswesen vorzugehen, hat der Staat 2009 das Konzept der "sozialen Mietverwaltung" (gestion locative sociale - GLS) eingeführt. Mit diesem Instrument werden zwei Hauptziele verfolgt:
- Nutzung leerstehender Wohnungen,
- Zugang zu bezahlbarem Wohnraum für einkommensschwache Haushalte.
Die "soziale Mietverwaltung" kann von folgenden Einrichtungen durchgeführt werden:
- einer Gemeinde
- einem Gemeindeverband
- einem Sozialamt
- einer Stiftung
- einer Vereinigung ohne Gewinnzweck
- einem Sozialunternehmen, dessen Gesellschaftszweck die Förderung der Wohnungswirtschaft ist
- soziale Bauträger
Diese Akteure unterzeichnen eine Kooperationsvereinbarung mit dem Ministerium für Wohnungsbau und mieten anschließend leerstehende Wohnungen von privaten Eigentümern an, um sie Personen zur Verfügung zu stellen, die Schwierigkeiten haben, eine Wohnung zu finden. Im Durchschnitt liegen die an private Eigentümer gezahlten Mieten 30-40% unter den Marktmieten.
Die GLS-Einrichtungen betreuen die Personen in Schwierigkeiten auch, um gegebenenfalls ihre Chancen auf nicht subventionierten Wohnraum zu erhöhen. Diese Betreuung der Mieter ist dank der finanziellen Unterstützung dieser anerkannten Einrichtungen seitens des Ministeriums für Familie, Integration und die Großregion möglich.
Mehr Anreize für die Eigentümer
Als Gegenleistung für eine Miete, die deutlich unter dem Marktpreis liegt, erhalten Privateigentümer, die ihre Immobilie im Rahmen der "sozialen Mietverwaltung" vermieten, derzeit eine Steuerbefreiung von 50 % auf ihre Nettomieteinkünften. In der sogenannten "Tripartite"-Vereinbarung vom 3. März 2023 zwischen der Regierung und der Union der luxemburgischen Unternehmen und den Gewerkschaften ist eine Erhöhung der Steuerbefreiung auf 75% vorgesehen. Diese Maßnahme, die noch in Steuerrecht umgesetzt werden muss, gilt für Mieteinnahmen, die ab dem 1. Januar 2023 bezogen werden.
Vorteile für Eigentümer, die ihre Immobilie im Rahmen der "sozialen Mietverwaltung" vermieten:
- garantierte Miete
- Die Unterzeichnung eines Mietvertrags mit einem Vertragspartner garantiert die monatliche Zahlung der Miete, sogar bei Leerstand.
- Betreuung des Mieters:
- Der Mieter wird von einem Team von Fachleuten aus dem sozialen Bereich betreut, das ihn während der gesamten Vertragslaufzeit begleitet und erforderlichenfalls eingreift.
- Verfügbarkeit der Immobilie:
- Bei persönlichem Bedarf erhält der Eigentümer die Immobilie in kürzester Zeit zurück. Die Bewohner werden vom Partner anderweitig untergebracht.
- Instandhaltung
- Die anerkannten Einrichtungen verfügen über technische Teams, so dass die Kontrolle und die Instandhaltungsarbeiten der Wohnung gewährleistet sind.
"Die fast 1.200 Wohnungen in 'Sozialer Mietverwaltung' stehen für erschwinglichen Wohnraum und die Rettung von Familien. All dies ist den solidarischen Eigentümern zu verdanken, die sich für eine Miete weit unter dem Marktpreis entschieden haben, um Haushalten mit Wohnungsproblemen zu helfen", sagte der Minister für Wohnungsbau, Henri Kox, auf der Pressekonferenz.
Um das Instrument der "sozialen Mietverwaltung" bei den Eigentümern leerstehender Wohnungen weiter bekannt zu machen, hat das Ministerium für Wohnungsbau eine Informationskampagne gestartet.
Das Ministerium für Wohnungsbau als Partner
Die Vertragspartner erhalten vom Ministerium für Wohnungsbau einen finanziellen Beitrag von 120 Euro pro Monat und Wohnung, um die Kosten für Verwaltung und Instandhaltung der Wohnungen zu decken.
Die Gemeinden haben einen zusätzlichen finanziellen Vorteil. Im Rahmen der Wohnungsbauvereinbarung 2.0 (Pacte logement) ist eine Haushaltszuweisung von 2.500 Euro pro Jahr für jede Wohnung vorgesehen, die im Rahmen des GLS-Systems auf dem Gebiet der am Pakt beteiligten Gemeinde verwaltet wird. Für diese Mittelzuweisung berücksichtigt das Ministerium für Wohnungsbau alle GLS-verwalteten Wohnungen aller Vertragspartner.
"Im Rahmen des Wohnungspakts fordere ich die Gemeinden auf, sich stärker an der Mobilisierung dieser Art von Wohnungen zu beteiligen. Die soziale Mietverwaltung ist ein Instrument, von dem alle Beteiligten profitieren: die Bewohner, die Vertragspartner, die Eigentümer und die Gemeinden", betonte Henri Kox.
Die "soziale Mietverwaltung" in Zahlen
(27.03.2023)
Entwicklung des ausgegebenen Budgets:
Jahr |
2018 |
2019 |
2020 |
2021 |
2022 |
Ausgaben in € |
811.022 |
1.047.662 |
1.095.414 |
1.447.516 |
1.603.706 |
Zunahme |
|
+29% |
+5% |
+32% |
+11 |
Entwicklung der Anzahl der genutzten Unterkünfte:
Jahr |
2018 |
2019 |
2020 |
2021 |
2022 |
Anzahl der Unterkünfte |
714 |
845 |
936 |
1073 |
1.177 |
Zunahme |
|
+18% |
+10 % |
+15% |
+10 % |
Entwicklung der Vertragspartner
Jahr |
2016 |
2017 |
2018 |
2019 |
2020 |
2021 |
2022 |
Anzahl der Partner |
8 |
15 |
23 |
27 |
28 |
32 |
39 |
Vertragspartner des Ministeriums für Wohnungsbau
|
|
Pressemitteilung des Ministeriums für Wohnungsbau